Didaktik am Donnerstag, 4. Mai 2017, 16:00 – 18:00 Uhr

„Das Österreichbild von 15/16-jährigen AHS Schüler/innen”. Erste Ergebnisse einer Forschungsstudie.

Es sprechen: Forschungsteam: Mag. Dr. Eva Bruckner, Thomas Harbich, Florian Kragolnik, Mag. Bettina Paireder, Mag. Hanna-Maria Suschnig, Dr. Alexander Sperl, Martin Zusag; Moderation: a.o Univ. Prof. Mag. Dr. Alois Ecker (FDZ Geschichte, Sozialkunde und Politische Bildung, Universität Wien)

Das aktuelle Österreichbild ist geprägt von den Konstruktionen der Nachkriegszeit. In Abgrenzung zum Nationalsozialismus erging in zahlreichen Erlässen und Verordnungen nach 1945 der Auftrag an die österreichischen Schulen, die ‘Weckung und Pflege des österreichischen Heimat- und Kulturbewusstseins’ zu betreiben und ‘ein tiefes Volks- und Kulturbewusstsein’ herauszubilden, das ‘die österreichische Eigenart im geistigen und wirtschaftlichen Schaffen in Vergangenheit und Gegenwart’ ins Zentrum der schulischen Erziehung stellte.

Durch die historischen Dokumentationen der 1980er Jahre wie Österreich II, Österreich in Bild und Ton wurde das Bild des aufstrebenden Österreich medial verankert: Bilder von der prosperierenden Industrienation (Kaprun), dem ‘freiheitsliebenden und friedvollen Volk’, das sich gegenüber den Besatzungsmächten (‘Vier im Jeep’) emanzipiert und seine staatliche Souveränität wiedererlangt (Staatsvertrag – Figl am Balkon des Belvedere) sind im kulturellen Gedächtnis der Medien fest verankert; ebenso die Vorstellung von Österreich als Kulturnation, welche sich auf eine lange imperiale Tradition beziehen kann (Maria Theresia, Spanische Hofreitschule etc.) und diese Tradition lebendig und wirtschaftlich produktiv integrieren kann (Staatsoper, Mozartkugeln).

Sind diese Bilder auch in den Köpfen der heranwachsenden Generation vorhanden? Was bestimmt das Österreichbild von Jugendlichen heute? Tatsächlich wissen wir wenig über die Geschichtsbilder von Schülerinnen und Schülern – ebenso darüber, wie und woher sie sich ihre Bilder über Österreich aneignen.

Eine Forschergruppe am FDZ GSP setzte sich daher zum Ziel, dem aktuellen Österreichbild von 15/16-jährigen AHS-Schüler/innen nachzugehen. Rund dreihundert AHS-Schüler/innen aus Wien und Graz wurden zu ihren Vorstellungen über Österreich befragt. Zusätzlich wurde den Schüler/innen ein Sample von 23 bekannten Filmdokumenten zur österreichischen Geschichte nach 1945 aus den Themengebieten Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport vorgespielt um den Kenntnisstand der Schüler/innen über diese medial vermittelten Ereignisse zu überprüfen. Das Forscherteam stellt im Rahmen dieser Veranstaltung erstmals ihre – teilweise überraschenden – Ergebnisse vor.


ORT

Didaktik der Geschichte und Politische Bildung
Berggasse 7,
1090 Wien
Seminarraum FDZ Geschichte 1 (Parterre)


ANMELDUNG
fdzgeschichte@univie.ac.at
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