Im Zuge der Umbauarbeiten am Bundesgymnasium 18 werden zwei Erinnerungszeichen zu Karl Lueger umgestaltet beziehungsweise kontextualisiert. Beim gemeinsamen Projekt kommt es zur Zusammenarbeit mit Schüler*innen zweier Schulklassen, welche Entwürfe zur Umgestaltung liefern sollen.

Seitens der Uni Wien sind Georg Marschnig und Lorenz Prager, beide vom Arbeitsbereich für Geschichtsdidaktik, am Projekt beteiligt und bringen ihre Expertise im Umgang mit Geschichtskultur und geschichtskulturellen Debatten ein: Als Geschichtsdidaktiker beschäftigen sie sich hierbei neben Geschichtsunterricht auch mit der Geschichtskultur, somit dem Umgang mit Geschichte - wie auch Denkmälern - in der Gesellschaft.

Lorenz Prager: "Es ist wichtig dieses Thema zu behandeln, da der Umgang mit Lueger Denkmälern Teil einer gesellschaftlichen Debatte ist - am deutlichsten ist dies an der Diskussion rund um die Umgestaltung des Karl Lueger Platzes zu sehen. Wir bringen nicht vorgefertigte Entwürfe in das Projekt ein, sondern helfen den Schüler*innen eigene Wege im Umgang mit den Erinnerungstafeln zu Lueger zu finden."

Workshops und Feldforschung mit den Schulklassen

Unter dem Motto #Looking4Lueger startete im Frühjahr 2023 das Kooperationsprojekt mit einem zweitätigen Workshop. Ziel war es hier die Schüler*innen zu Beginn mit dem Projektthema vertraut zu machen und ihnen dabei das Konzept der Geschichts- beziehungsweise Erinnerungskultur näher zu bringen sowie sich mit der Person Karl Lueger und Wien im 19. Jahrhundert zu beschäftigen. An Tag 2 stand dabei „Feldforschung“ am Programm, bei welcher die Schüler*innen unterschiedliche Erinnerungszeichen zu Karl Lueger wie den Karl Borromäus Brunnen oder den Dr. Karl Lueger Platz besuchten und im Anschluss analysierten.

Nach dem Auftaktworkshop beschäftigte sich beispielsweise ein weiterer Projekttag mit dem Titel #Researching4Lueger mit den Grundlagen des (geschichts)wissenschaftlichen Arbeitens, um die Schüler*innen bei der Konzeption von Forschungsdesigns zu unterstützen.

Geplant sind weitere Workshops zur Erarbeitung der Entwürfe und den Umgang mit den Erinnerungstafeln im Schulgebäude, aber auch zur Entwicklung von weiteren Peer-to-Peer Workshops um die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit jener Thematik auch über die Erinnerungszeichen hinaus zu fördern.